Gästebuch
Nathalie
Sonntag, 19. Dezember 2021 21:34 | Frankfurt
Theater Requisit in der Musterschule
Also ich finde das echt cool wie ihr das macht. Also ernsthaft sehr beeindruckend. Das Theater war echt lustig anzusehen und auch voll bemerkenswert, wie das alles echt komplett spontan ist. Die Runde mit den Fragen fand ich auch echt spannend. Ich finde das auch echt krass wie ihr das so durchzieht und offen über euer Leben erzählt. Also: Hut ab! Feier ich extrem.
Uwe Grünhäuser
Sonntag, 19. Dezember 2021 18:15 | Neu-Isenburg
Eine Woche Theater und mehr - eine Woche mit dem T
Eine Woche “Theater und mehr“ – eine Woche mit dem Theater RequiSiT
Eine Rückschau von Uwe Grünhäuser
„Dieses Projekt ist lebensverändernd“. In der ersten Probensitzung am Anfang einer Improtheaterwoche mit dem Theater RequiSiT aus Hattersheim steht ein denkwürdiger Satz, den ich gebracht haben soll, als ich das Projekt in den Klassen des Jahrgangs 9 der Heinrich-Heine-Schule vorgestellt habe. Ich kann mich daran nicht mehr erinnern, aber es wird wohl so gewesen sein… Wir nehmen uns vor, darauf noch einmal zurückzukommen…
Die erste Sitzung ist jedoch sehr ernüchternd. Nicht alle der recht zahlreich angemeldeten TeilnehmerInnen sind aus den verschiedensten Gründen erschienen. Auf der einen Seite ist es Corona, auf der anderen Seite sind es die Klassenarbeiten und Lernkontrollen, die in der letzten Woche vor den Ferien immer anstehen.
Trotzdem, diejenigen, die trotz allem vor Ort sind legen nach einer kurzen Vorstellungsrunde sofort los und man hat als teilnehmender Beobachter den Eindruck, als hätten die jungen Leute, die sich hier vorgenommen haben eine Woche in die wunderbare Welt des Impro-visationstheaters einzutauchen, nie etwas Anderes gemacht.
Wenn hier von „einer Woche“ die Rede ist, so müssen wir das sofort einschränken. Der Schulbetrieb geht ganz normal weiter, am Vormittag ist Unterricht, am Nachmittag finden die Proben statt und irgendwann dazwischen oder danach wird für eine Mathearbeit gelernt. Kann man sich größeres Engagement vorstellen???
Niemand springt ab, alle TeilnehmerInnen stehen in den nächsten Tagen pünktlich jeweils gegen 14.00 Uhr in einem Klassenraum, der zu einem Probenraum umfunktioniert wird. Auch das übernehmen die TeilnehmerInnen.
Improvisationstheater bedeutet, mit sich selbst zu arbeiten, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, sich spontan einzubringen, sich dem Anderen öffnen, auf den Anderen einzugehen, keine Texte zu lernen, sondern vielmehr zu reagieren und und und… die Liste könnte fortgeführt werden und die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 nutzen diese Palette der Möglichkeiten wirklich aus. Man merkt, dass sie wegen Corona einiges an Nachhol-bedarf haben – auch das bietet dieses Projekt.
Da wird eine Szene an einem Punkt unterbrochen und nach einem „Abklatschen“ von einer Kollegin oder einem Kollegen weitergeführt, da sucht in einer anderen Szene ein imaginärer Arbeitnehmer eine Ausrede für sein ständiges Zuspätkommen und wird pantomimisch von drei anderen SchauspielerInnen „auf den Punkt“ gebracht, denn er weiß zunächst selbst nicht, weshalb er nie pünktlich ist… Da entwerfen zwei SchauspielerInnen ein Szenario in einer eigenen, spontan entstandenen Sprache, die scheinbar nur der daneben stehende Übersetzer versteht, der die Szenen als Simultandolmetscher dem geneigten Publikum freundlich und kompetent übersetzt.
Apropos „geneigtes Publikum“… . In Zeiten wie diesen kann die Abschlussveranstaltung am Freitagabend nur digital stattfinden, was dem Schreiber dieser Zeilen sehr zu Herzen geht. Aber auch daraus machen die wunderbaren Menschen von Requisit, die das Projekt begleiten, eine Tugend.
Der Raum vor der Bühne der Heinrich-Heine-Schule gleicht einem Fernsehstudio, die Moderatorin, die durch die Sendung führt, die unvergleichliche Nora Staeger sammelt die Vorschläge, die ihr von ihren KollegInnen aus dem „Netz“ entgegengebracht werden und gibt sie an die SchauspielerInnen weiter, denn davon lebt Improvisationstheater: auf der Bühne werden die Vorschläge aus dem Publikum in Szene gesetzt.
In einer „Achtmann/frauszene“ müssen sich die Leute, die auf der „Parkbank“ – so heißt die Szene – sitzen, damit auseinandersetzen, dass ein imaginärer Insektenschwarm sie „etwas ärgert“. Die Impulse gehen dabei jeweils vom Anfang der Parkbank aus, verstärken sich immer mehr und enden plötzlich im Chaos.
Apropos Chaos: der Schluss der Inszenierung für unser virtuelles Publikum am Freitagabend erinnert mich an das Ende der Staudte-Verfilmung von Heinrich Manns „Der Untertan“! Die letzten der zahlreichen Fotos, die vor dem knallroten Theatervorhang entstanden sind, zeigen alle TeilnehmerInnen noch einmal auf der Bühne – allerdings vor schwarzem Hintergrund. Was war geschehen?
In der sprichwörtlich letzten Szene des Abends geschieht das, was in den mindestens fünfzehn Jahren, in denen RequiSiT im Rahmen der Suchtprävention einmal pro Jahr an unserer Schule ist, noch nie p***ert ist.
Der Vorhang fällt und zwar wirklich, nicht imaginär, also angedeutet, so wie das beim Improtheater üblich ist, sondern tatsächlich. Er hat dem Engagement unserer Schülerinnen und Schüler offenbar nichts entgegenzusetzen gehabt.
Bleibt der Satz, der wohl am Anfang von allem stand. „Dieses Projekt ist lebensverändernd“. Wie steht es damit? Zugegebenermaßen, er ist etwas „dick aufgetragen“, vielleicht erkläre ich es folgendermaßen: immer, wenn ich jetzt eine Parkbank sehe, sehe ich uns da sitzen, denn in dieser Szene habe ich mitgespielt und ich weiß nicht, ob irgendjemand von euch gemerkt hat, wie viel mir diese Szene bedeutet hat…
Ich danke euch allen, ihr habt ein Engagement an den Tag gelegt, das seinesgleichen sucht und ich wünsche euch, dass ihr noch lange an diese unvergleichliche Woche zurückdenkt.
Last but not least danke ich natürlich den Mitgliedern der Theatergruppe „Requisit“: Nora, Katja, Sascha, Maik, Viktor, Johannes, Gerhard. Ihr seid m.E. ganz besondere Menschen, die nicht nur selbst verdienterweise im Rampenlicht stehen wollen, sondern die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jungen Menschen die Gelegenheit zu geben, selbst einmal die „Bretter, die die Welt bedeuten“ ausprobieren zu können. Ich bin froh, dass es euch gibt.
Eine Rückschau von Uwe Grünhäuser
„Dieses Projekt ist lebensverändernd“. In der ersten Probensitzung am Anfang einer Improtheaterwoche mit dem Theater RequiSiT aus Hattersheim steht ein denkwürdiger Satz, den ich gebracht haben soll, als ich das Projekt in den Klassen des Jahrgangs 9 der Heinrich-Heine-Schule vorgestellt habe. Ich kann mich daran nicht mehr erinnern, aber es wird wohl so gewesen sein… Wir nehmen uns vor, darauf noch einmal zurückzukommen…
Die erste Sitzung ist jedoch sehr ernüchternd. Nicht alle der recht zahlreich angemeldeten TeilnehmerInnen sind aus den verschiedensten Gründen erschienen. Auf der einen Seite ist es Corona, auf der anderen Seite sind es die Klassenarbeiten und Lernkontrollen, die in der letzten Woche vor den Ferien immer anstehen.
Trotzdem, diejenigen, die trotz allem vor Ort sind legen nach einer kurzen Vorstellungsrunde sofort los und man hat als teilnehmender Beobachter den Eindruck, als hätten die jungen Leute, die sich hier vorgenommen haben eine Woche in die wunderbare Welt des Impro-visationstheaters einzutauchen, nie etwas Anderes gemacht.
Wenn hier von „einer Woche“ die Rede ist, so müssen wir das sofort einschränken. Der Schulbetrieb geht ganz normal weiter, am Vormittag ist Unterricht, am Nachmittag finden die Proben statt und irgendwann dazwischen oder danach wird für eine Mathearbeit gelernt. Kann man sich größeres Engagement vorstellen???
Niemand springt ab, alle TeilnehmerInnen stehen in den nächsten Tagen pünktlich jeweils gegen 14.00 Uhr in einem Klassenraum, der zu einem Probenraum umfunktioniert wird. Auch das übernehmen die TeilnehmerInnen.
Improvisationstheater bedeutet, mit sich selbst zu arbeiten, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, sich spontan einzubringen, sich dem Anderen öffnen, auf den Anderen einzugehen, keine Texte zu lernen, sondern vielmehr zu reagieren und und und… die Liste könnte fortgeführt werden und die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 nutzen diese Palette der Möglichkeiten wirklich aus. Man merkt, dass sie wegen Corona einiges an Nachhol-bedarf haben – auch das bietet dieses Projekt.
Da wird eine Szene an einem Punkt unterbrochen und nach einem „Abklatschen“ von einer Kollegin oder einem Kollegen weitergeführt, da sucht in einer anderen Szene ein imaginärer Arbeitnehmer eine Ausrede für sein ständiges Zuspätkommen und wird pantomimisch von drei anderen SchauspielerInnen „auf den Punkt“ gebracht, denn er weiß zunächst selbst nicht, weshalb er nie pünktlich ist… Da entwerfen zwei SchauspielerInnen ein Szenario in einer eigenen, spontan entstandenen Sprache, die scheinbar nur der daneben stehende Übersetzer versteht, der die Szenen als Simultandolmetscher dem geneigten Publikum freundlich und kompetent übersetzt.
Apropos „geneigtes Publikum“… . In Zeiten wie diesen kann die Abschlussveranstaltung am Freitagabend nur digital stattfinden, was dem Schreiber dieser Zeilen sehr zu Herzen geht. Aber auch daraus machen die wunderbaren Menschen von Requisit, die das Projekt begleiten, eine Tugend.
Der Raum vor der Bühne der Heinrich-Heine-Schule gleicht einem Fernsehstudio, die Moderatorin, die durch die Sendung führt, die unvergleichliche Nora Staeger sammelt die Vorschläge, die ihr von ihren KollegInnen aus dem „Netz“ entgegengebracht werden und gibt sie an die SchauspielerInnen weiter, denn davon lebt Improvisationstheater: auf der Bühne werden die Vorschläge aus dem Publikum in Szene gesetzt.
In einer „Achtmann/frauszene“ müssen sich die Leute, die auf der „Parkbank“ – so heißt die Szene – sitzen, damit auseinandersetzen, dass ein imaginärer Insektenschwarm sie „etwas ärgert“. Die Impulse gehen dabei jeweils vom Anfang der Parkbank aus, verstärken sich immer mehr und enden plötzlich im Chaos.
Apropos Chaos: der Schluss der Inszenierung für unser virtuelles Publikum am Freitagabend erinnert mich an das Ende der Staudte-Verfilmung von Heinrich Manns „Der Untertan“! Die letzten der zahlreichen Fotos, die vor dem knallroten Theatervorhang entstanden sind, zeigen alle TeilnehmerInnen noch einmal auf der Bühne – allerdings vor schwarzem Hintergrund. Was war geschehen?
In der sprichwörtlich letzten Szene des Abends geschieht das, was in den mindestens fünfzehn Jahren, in denen RequiSiT im Rahmen der Suchtprävention einmal pro Jahr an unserer Schule ist, noch nie p***ert ist.
Der Vorhang fällt und zwar wirklich, nicht imaginär, also angedeutet, so wie das beim Improtheater üblich ist, sondern tatsächlich. Er hat dem Engagement unserer Schülerinnen und Schüler offenbar nichts entgegenzusetzen gehabt.
Bleibt der Satz, der wohl am Anfang von allem stand. „Dieses Projekt ist lebensverändernd“. Wie steht es damit? Zugegebenermaßen, er ist etwas „dick aufgetragen“, vielleicht erkläre ich es folgendermaßen: immer, wenn ich jetzt eine Parkbank sehe, sehe ich uns da sitzen, denn in dieser Szene habe ich mitgespielt und ich weiß nicht, ob irgendjemand von euch gemerkt hat, wie viel mir diese Szene bedeutet hat…
Ich danke euch allen, ihr habt ein Engagement an den Tag gelegt, das seinesgleichen sucht und ich wünsche euch, dass ihr noch lange an diese unvergleichliche Woche zurückdenkt.
Last but not least danke ich natürlich den Mitgliedern der Theatergruppe „Requisit“: Nora, Katja, Sascha, Maik, Viktor, Johannes, Gerhard. Ihr seid m.E. ganz besondere Menschen, die nicht nur selbst verdienterweise im Rampenlicht stehen wollen, sondern die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jungen Menschen die Gelegenheit zu geben, selbst einmal die „Bretter, die die Welt bedeuten“ ausprobieren zu können. Ich bin froh, dass es euch gibt.
Schüler der Musterschule
Donnerstag, 16. Dezember 2021 19:24
.
Das Improvisationtheater war sehr lustig und es hat sehr viel Spaß gemacht zuzuschauen und selbst mitzuwirken.
Schüler aus der Musterschule
Donnerstag, 16. Dezember 2021 13:39
Sehr toller und bewegender Vortrag
Mir hat der Theater Teil sehr gut gefallen. Die Geschichten waren toll und meist auch sehr lustig.
Wichtiger finde ich aber eher den Teil wo wir mit Johannes geredet haben. Er hat sehr offen über seine Geschichte gesprochen. Die Antworten haben immer perfekt zur gestellten Frage gepasst und waren lang so dass man sich alles gut vorstellen konnte aber nicht zu lang. Die Art wie er erzählt hat hat mich sehr mitgenommen und mich sehr ergriffen. Ich war öfters dabei ein paar Tränen verdrücken zu müssen.
Alles in allem war der Auftritt der Gruppe sehr gelungen und informativ.
Wichtiger finde ich aber eher den Teil wo wir mit Johannes geredet haben. Er hat sehr offen über seine Geschichte gesprochen. Die Antworten haben immer perfekt zur gestellten Frage gepasst und waren lang so dass man sich alles gut vorstellen konnte aber nicht zu lang. Die Art wie er erzählt hat hat mich sehr mitgenommen und mich sehr ergriffen. Ich war öfters dabei ein paar Tränen verdrücken zu müssen.
Alles in allem war der Auftritt der Gruppe sehr gelungen und informativ.
Muss keiner wissen
Donnerstag, 16. Dezember 2021 11:54 | musterschule
Geil
Sitze gerade in der aula und gönne mir das stück. Baba ding, ist lustig und macht spaß
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